Viele politische Mandats- und Amtsträger befürchten fatale Folgen für die medizinische Versorgung im Landkreis Fürstenfeldbruck. Hintergrund ist die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Krankenhausreform.

Den aktuellen Plänen einer von Lauterbach beauftragten Regierungskommission nach, sollen zukünftig deutsche Kliniken in fünf verschiedene Stufen eingeteilt werden. Diese Stufen entscheiden künftig über die Finanzierung der Kliniken und welche Leistungen sie erbringen dürfen. Gerade für Kliniken, die sich in der derzeit gültigen Versorgungsstufe 1 befinden, hätte eine Umsetzung der Maßnahmen enorme Auswirkungen: Sie würden zukünftig  zu einem sogenannten Level-I-Krankenhaus werden und dürften nur noch eine rudimentäre Basisversorgung und möglicherweise zusätzlich auch eine Notfallversorgung anbieten.

Auch das Klinikum Fürstenfeldbruck droht durch die Reformpläne in das Level I zu fallen. Die Folge: Das Krankenhaus könnte dann nur noch eine medizinische und pflegerische Basisversorgung anbieten, wie z.B. grundlegende chirurgische und internistische Behandlungen sowie voraussichtlich eine Notfallversorgung. Entsprechend fallen viele bislang erbrachte Leistungen und Fachabteilungen weg.

„Sollten die vorgeschlagenen Maßnahmen 1:1 umgesetzt werden, wäre die medizinische Versorgung im Landkreis Fürstenfeldbruck gefährdet. Weite Strecken bis zum nächsten spezialisierten Krankenhaus wäre nur eine Folge von vielen. Auch auf die ärztliche Weiterbildung und die Pflegeausbildung hätten die Pläne negative Auswirkungen, da sie nicht mehr in dem Umfang wie bisher möglich wären. Statt eines Kahlschlags in der Krankenhauslandschaft wollen wir als CSU weiterhin eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige und bezahlbare stationäre Versorgung in unserer Region. Dafür werden wir in Berlin kämpfen“, so Staffler.

Auch Landrat Thomas Karmasin kritisiert die Vorschläge des Bundes scharf: „Es ist schon lange klar, dass wir eine grundlegende Reform benötigen. Die derzeitige Situation für unsere Kliniken ist personell und finanziell schwierig und wird durch Inflation und Energiekosten weiter verschärft. Wir brauchen daher eine Reform, die diese Herausforderungen beantwortet und zukunftsfähige Wege für die medizinische Versorgung aller Menschen im Land aufzeigt. Die vom Bund vorgelegten Strukturüberlegungen würden die medizinische Versorgung aber gefährden“, so Karmasin.

Die beiden Landtagsabgeordneten für den Landkreis Fürstenfeldbruck, Benjamin Miskowitsch und Alex Dorow verweisen in diesem Zusammenhang auf das vom bayerischen Gesundheitsminister Holetschek vorgestellte Gutachten. „Das Gutachten zeigt deutlich, dass viele Krankenhäuser in Bayern von der Reform betroffen wären und zukünftig keine vollwertigen Krankenhäuser mehr wären. Die Reformvorschläge ignorieren das Wohl der Patienten vollkommen. Auch der Rettungsdienst wird künftig ein noch höheres Fahrtaufkommen haben als bisher“, betont der CSU-Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch. Sein Kollege Alex Dorow, der den westlichen Teil des Landkreises im Bayerischen Landtag vertritt ergänzt: „Bayern ist zu einer grundlegenden Reform und Gesprächen mit dem Bund bereit. Im Mittelpunkt der Verhandlungen müssen aber stärker das Wohl der Patienten und bessere Arbeitsbedingungen stehen.“